12 mentale Kraft-Räuber … die du ver/meiden solltest

Was macht uns stark und was schwächt uns!?
Dieser Frage möchte ich heute in meinem neuen Blog nachgehen und – wie mit einer Taschenlampe im Dunkeln – den Fokus auf die wichtigsten
12 Punkte lenken.

Sicher kennst du dieses Gefühl, wenn du völlig platt bist, keine Energie mehr hast und schon das Aufstehen am Morgen zur Herausforderung wird. Du fragst dich sicher oft, warum das so ist. Du achtest doch auf dich. Genügend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung im Alltag. Das sollte doch eigentlich genug sein. Eigentlich.

Verschiedene wissenschaftliche Studien haben sich deshalb näher mit dem Thema beschäftigt und herausgefunden, dass jeder von uns verschiedene unbewusste Verhaltensweisen in sich trägt, welche man als mentale Energie-Spender bzw. mentale Energie-Räuber bezeichnen kann. Und diese stärken oder schwächen uns. Wenn dir das Wort Energie hier nicht so recht passt, dann ersetze es gerne durch Kraft-Spender und -Räuber.

Die 12 wichtigsten Punkte, welche sich auch ständig wiederholen, habe ich hier für dich zusammengetragen. In meinen Seminaren bearbeite ich diese natürlich noch ausführlicher.

Als erstes möchte ich dir die Räuber vorstellen.
 Räuber, die wir in unser Haus gelassen haben.
Räuber, die wir selbst tagtäglich bedienen und füttern.
 Räuber, die uns auch noch den letzten Funken mentaler Energie stehlen.

Du fragst dich, warum ich ausgerechnet mit den Räubern starte?

Ganz einfach: Wenn du die Räuber so gut wie möglich meidest, dann steigt dein mentales Energielevel schon von ganz allein. Aussparen heißt Aufladen.

Los geht’s:

 

1 Blinder Aktionswahn … der alles gleichzeitig kann

Wenn du hundert Dinge gleichzeitig anfängst und hundert Dinge gleichzeitig „wuppen“ willst, dann kannst du dich nur verzetteln. Da gibt es keinen richtigen Anfang und das Ganze kann auch kein zufriedenstellendes Ende finden. Am Ende bist du am Ende. Deine Energie verpufft und wenn du zu diesen Personen zählst, dann empfehle ich dir meinen Blog zur Prokrastination, denn hundert Dinge gleichzeitig beginnen ist ein mentales Möchtegern-Muster das „nur“ einen Zweck verfolgt … sich von dem abzulenken, was wirklich dran ist.

 

2 Zuerst alle Anderen … dann … irgendwann ich

Die Rede ist hier von einem gesunden Egoismus. 
Das klingt erst einmal wenig salonfähig und extrem ICH-bezogen, – ich weiß. 
Bei genauerer Betrachtung dürfte dir allerdings klar sein, auch schon aus deinen eigenen Erfahrungen heraus, dass du erst dann wirklich in der Lage bist dich um dritte zu „kümmern“ … wenn du selbst gerade nicht am verkümmern bist. 
Alles andere gehört, nach Heinrich Böll, in die Rubrik fürsorglicher Belagerungszustand.
Ich mache da – eingeschränkt – lediglich eine einzige Ausnahme. Diese Ausnahme sind unsere Versorgungsbedürftigen Kinder. Doch das sind selbst die kleine „Hosenscheißer“ auch nur zeitlich bedingt.
Irgendwann schlafen die „kleinen Monster“ ja in ihrem eigenen Bett.

Wenn man immer wieder versucht, es allen Recht machen zu wollen, dann bleibt letztendlich immer jemand auf der Strecke : nämlich du. Und irgendwann wirst du feststellen, dass es nicht dein Leben war, was du gelebt hast, sondern das der anderen. Ähnlich gelagert ist das Helfersyndrom oder das Phänomen, fremde Probleme zu den eigenen machen zu wollen.
In allen Fällen lenke ich mich vorsätzlich und mit fatalen Folgen von dem ab, was ich für mich tun muss.

 

3 Nicht wissen, was du wirklich willst


Dieser Fall ist so fatal wie banal. Er frisst unheimlich viel Energie und macht das aktuelle Dasein schlichtweg sinnlos. Eine Entscheidungsfindung darf her und wenn du gerade nicht weißt, was du willst, befindest du dich in einer Krise.
Dabei ist jede Krise eine Wahrnehmungs- bzw. Sinnkrise. Hier gilt es schnell Hilfe herbei zu holen.
 Oft steckt hinter dem Phänomen die Angst, Dinge anzupacken an denen du scheitern könntest.
Ich empfehle da ganz „uneigennützig“ die Konsultation eines Mental-Coaches.
 Jeder von uns kommt im Leben mal in diese Situation, doch verharren sollten wir nicht zu lange in ihr.
Erst der Lebenssinn gibt dir die entsprechende Motivation und setzt so klare Ziele.

 

4 Über Belastungen zu lange grübeln

Ewiges Grübeln, sogenannte rumirrende Gedanken, die sich immer und immer wieder im Kreis drehen … gleich einem Karussell das nicht anhalten will … haben noch niemanden geholfen. Dafür genügt schon die Beantwortung einer einfachen Frage: „Wann hat dir Grübeln jemals geholfen?“ Grübelei ist ein Leidensakt.
Diesen Leidensakt kannst du verlängern oder abkürzen bzw. abbrechen. Hier hilft es schnell in den Austausch mit vertrauten Freunden zu kommen oder wie Sigmund Freud sagte … eine Redekur zu starten … was – eigentlich – nichts anderes ist. 
Erzähle den wichtigen Menschen in deinem Leben, was dich gerade bedrückt … so ist der Druck erst einmal raus. Oft relativiert sich hierdurch die Belastung.
Neue Handlungsperspektiven entstehen und ihr findet gemeinsam passende Wege für dich, aus diesen Belastungen auszusteigen. Tausche dich aus – dann sind die Gedanken raus!

 

5 Überempfindlichkeit

Dieser Punkt erinnert mich an meine eigene Aussage, die ich einmal als Chef-Therapeut gegenüber meinen Psychologen-Kollegen in einer Klinik geäußert habe: „Aus Empfindlichkeiten werden Befindlichkeiten und mit Befindlichkeiten ist schlecht zu arbeiten … schon gar nicht auf professioneller Ebene.“
Empfindsamkeit ist eine wunderbare Gabe und wird heute als Empathie bezeichnet … doch sie hat so gar nichts mit Überempfindlichkeit zu tun.

Wenn du eh schon mental und emotional auf dem „Zahnfleisch kriechst“, dann stellt sich ganz automatisch eine Überempfindlichkeit ein. Ähnliches gilt für ein geringes Selbstwertgefühl und die Betonung liegt auf dem Gefühl, – des gerade empfundenen Selbstwertes.

In diesem Modus kann und wird dir deine Umwelt immer als feindlich gesinnt erscheinen, – obwohl sie es nicht ist. Lächelnde Gesichter werden als Verachtung interpretiert … so das die Überempfindlichkeit immer weiter mutiert.

Niemand kann es dir Recht machen – nicht einmal du selbst.

 

6 Die Rolle der eigenen Opferhaltung pflegen

Dieser Punkt ist ja mein absolutes Lieblingsthema … geworden.
Ich kenne unzählige Personen, die die Rolle der eigenen Opferhaltung geradezu wie einen Kult betreiben. Alle anderen sind Schuld … das ist jedoch keine Tatsache … sondern eine innere Haltung des vermeintlichen Opfers.
Dabei ist es eben jene innere Haltung und Einstellung, die davor „bewahrt“, Eigenverantwortung für sein Leben zu übernehmen und nicht den äußeren Umständen oder anderen Personen die Verantwortung hierfür zuzuschieben.
Gott, die Welt, meine Familie, die Kollegen … ja eben alle Anderen sind schuld.

Nur der Klarheit halber … es gibt Opfer … durch psychische und/oder körperliche Gewalt. Keine Frage. Hier geht es allerdings um die innere Opfer-Haltung und das ist ein Unterschied, der einen gewaltigen Unterschied macht.

Die innere Opfer-Haltung zu verlassen, gilt übrigens als ein wesentlicher Resilienz-Faktor.

 

7 Die Schuldfrage
 klären müssen

Schuld, um das „nur“ einmal gleich voran zu stellen, Schuld ist eine Erfindung der Religion … mit Ausnahme des Buddhismus, – der sich selbst ja nicht als Religion versteht.
Die Schuldfrage schlägt immer dann zu, wenn plötzlich auftretende Stress-Situationen, die gleichzeitig emotional stark belastend sind, auftreten.
Fruchtbar ist das eigene Schuldgefühl, aus psychologischer Sicht nur dann, wenn ich beispielsweise meinen Partner verletzt habe und diese selbst empfundene Schuld dafür sorgt, keine weiteren Verletzungen zu wiederholen und in Zukunft meine Worte besser zu wählen. Aus Liebe und Achtung vor dem/der Geliebten.
Die Schuldfrage klären zu müssen, ist allerdings ein ganz anderer Schuh.

Im Altgriechischen bedeutet Schuld … „nicht auf den Punkt zu kommen“. Du machst dich demnach immer dann schuldig , wenn du um den „heißen Brei“ herumredest und nicht zur Sache, sprich nicht ins Handeln kommst.
 Auch die Schuldfrage für die eigenen Umstände klären zu müssen, ist nichts anderes als die Delegation der Verantwortung an einen Dritten, – den vermeintlich Schuldigen.

 

8 ständiger Vergleich mit Anderen

„Der Vergleich ist der Anfang allen Unglücks“ … das hat schon Søren A. Kierkegaard  gesagt.
Der Vergleich ist nichts anderes als ein Bewertungssystem und diese Bewertung ist zumeist negativ gegen den Vergleicher selbst gerichtet.
Nämlich dich, wenn du Vergleiche anstellst.
 Denn wer vergleicht sich schon mit denen, die des Vergleiches „nicht wert“ sind.
Wenn, dann sind es doch die, die in einer (nach außen hin) glücklichen Beziehung leben. Die, die im (scheinbar) finanziellen Wohlstand leben. Oder die mit den ach so klugen und erfolgreichen Kindern. Oder, oder, oder ….
Nicht selten leidet der eigene Selbstwert unter diesen Vergleichen.
Dabei geht deine eigene Einzigartigkeit verloren, die du ruhig ein bisschen pflegen darfst.
Kurz gesagt: Du bist unvergleichlich!
Lass das Vergleichen, es verstellt nur deine mentalen Weichen.

 

9 falsche Vorbilder / – Idole und Überidealisierung

Und wie du gut erkennen kannst, gibt es hier einen fließenden Übergang zu den falschen Vorbildern, den Super-Star-Idolen und der damit verbundenen Überidealisierung dieser Personen.

Du, ich, wir alle haben nicht den blassesten Schimmer, wie diese Menschen wirklich leben. Wir wissen nicht, was in ihnen vorgeht; ob sie glücklich sind oder ihre Glitzer- und Glimmerwelt selbst kaum mehr ertragen können. Ob sie an immer wiederkehrenden Depressionen leiden oder ob sie das Gefühl haben, ein Sinn erfülltes Leben zu führen.

Sicher ist, diese Super-Star-Idole sind einen anstrengenden und mit Entbehrungen gepflasterten Weg gegangen, – um dort hinzukommen, wo sie heute sind. Sie haben sich für dieses Leben entschieden … mit allen Vor- und Nachteilen.

Entscheide für dich, welche Form des Lebens deiner Natur entspricht und sei dir bewusst: Wir überschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können und wir unterschätzen, was wir in fünf bis zehn Jahren erreichen können.

Lass dich durch falsche Idole nicht blenden und lähmen … werde dein eigener Held, – deine eigene Heldin!

 

10 auf Lob und Anerkennung warten

Statt >warten< könnte hier auch „Lob und Anerkennung (von anderen) erwarten“ stehen.
Denn Er/wartung stammt von … „er wartet“ ab.
Somit handelt es sich um einen inaktiven und passiven Status deiner Selbst.
Die Anderen werden dafür verantwortlich gemacht, deine Handlungen zu loben und dir dafür entsprechend Anerkennung zu schenken oder zu zollen, wie es so schön im Deutschen heißt. Wobei das Zollen natürlich schon Bände spricht.

Dieses Muster stammt aus frühen Kindheitstagen, als Mami und Papi das kleine Kind lobpreisten und ihm so Liebe, Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegen gebracht haben. Das ist auch gut so.

Allerdings können Eltern und Partner das Lob/en auch für sich „missbrauchen“.
Das Thema LOB behandle ich ja in meinen Achtsamkeitsseminaren sehr intensiv, da hier – aus professioneller Sicht – so einige Fallstricke mit verbunden sind … auf die wir tunlichst ob/Acht geben dürfen.

Mittlerweile sind wir Erwachsene und erwachsen zu sein bedeutet auch, sich selbst dafür zu loben, was ich heute toll gemacht oder geschafft habe. Anzuerkennen wie erfolgreich ich in den kleinen und großen Dingen gewesen bin.
Hier beginnt ein gesundes Selbstwertgefühl. Nimm dir einen Moment Zeit und blick zurück, wie weit du schon gekommen bist.
Und wenn du dich mit den richtigen Menschen umgibst, gibt es immer mal wieder diese liebevolle Anerkennung … frei Haus. Ohne Erwartungserwartungen.

 

11 Reagieren statt agieren

Wenn du eher reagierst als agierst, dann gehörst du sicher zu den Menschen, die das Gefühl haben, gelebt zu werden als zu leben. Der eigene Rhythmus kann kaum aufgenommen werden und die eigenen Bedürfnisse fallen oft unter den Tisch.
Ständig bist du damit beschäftigt, auf andere „Ansagen“ zu reagieren, statt die eigenen Ambitionen engagiert in die Tat umzusetzen.
Die Eigeninitiative bleibt auf der Strecke und damit leider auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit, denn wenn hier was wirkt – im Sinne einer Auswirkung – dann ist es lediglich der Reiz.

Zusätzlich gibt es das vorschnelle Reiz-Reaktions-Muster, das es dir kaum ermöglicht, diesen Teufelskreis zu verlassen. Dabei liegt der menschliche Freiheitsgrad gerade in der verfließenden Zeit zwischen dem Reiz und der Reaktion.

Und genau hier liegt der Ansatzpunkt für den Durchbruch. Das Achtsamkeitstraining verfügt hierfür über ein paar traumhafte Techniken. Erst dieser Ausstieg ermöglicht einen neuen Einstieg.

 

12 In der eigenen Vergangenheit „leben“

Du bist, wer du bist, aufgrund deiner Vergangenheit … der schönen und weniger schönen Erfahrungen deines Lebens. Der klugen und weniger klugen Entscheidungen, die du getroffen hast. Der Höhen und der Tiefen, die du erlebt und durchlebt hast.

Schwierig wird der Fall namens Vergangenheit allerdings, wenn du mental und emotional in diesem Zeitfenster immer noch lebst. Gedanken, was wäre wenn gewesen oder hätte ich doch dieses oder jenes damals gemacht, diese Gedanken sind extrem aufreibend und extrem unfruchtbar.
Das Leben, dein Leben, ist hier und jetzt.
Und genau in diesem Zeitfenster und ausschließlich in diesem Zeitfenster kannst du aktiv werden und dein Leben selbst gestalten.

Dabei entscheidet das Heute wesentlich über das Morgen, das, sobald es Morgen geworden ist … schon wieder heute ist. Dass das nicht immer einfach ist, ist mir bewusst. Doch wenn wir um diesen Umstand alle wissen, dann sollten wir die Vergangenheit auch nicht mehr „zwanghaft“ missen.

Ganz nach dem Motto: Jeder Tag ist eín neuer Anfang.

 

Ich wünsche dir für HEUTE noch einen wunderschönen Tag.

Dein Coach

Marco

 

Autor: Marco Wegner

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