Kurz vor dem Urlaub und keine Motivation mehr – auf Arbeit?!

Woran dieses Motivationstief liegt und was du in den letzten Tagen vor dem Urlaub unbedingt beachten solltest, das erfährst du in diesem kurzen Radio-Interview … mit mir.

Vorab: Vor ein paar Tagen hat mich der Radiosender Ostseewelle angerufen und um ein kleines Interview gebeten. Man sei auf der Suche nach einem Motivationscoach und ob ich dazu ein paar Fragen klären und praktische Tipps geben könnte.
Ich kann Ihnen die Fragen beantworten und auch entscheidende Tipps geben, doch aus der Perspektive eines Mental-Coaches, denn um Motivation geht es bei Ihren Fragen lediglich an zweiter Stelle. So meine Antwort.

Dieses Transkript wurde zeitnah und aus der Erinnerung des 30 minütigen Interviews geschrieben und beansprucht daher keine hundertprozentige Übereinstimmung des Telefonats.
Wichtig war und ist mir der Kern der Aussagen.

Hier nun also ganz konkret! 

OSTSEEWELLE: Woran liegt unser Motivationstief kurz vor dem Urlaub? Eigentlich müssten wir doch erst recht gut drauf sein, denn immerhin geht es ja in Richtung Urlaub!

MENTAL COACH: Dieses Phänomen ist relativ leicht erklärt:

Die Gedanken an den bevorstehenden Urlaub produzieren in unserem Gehirn Bilder von Freizeit, Ruhe und Gelassenheit und somit verfallen wir schon vorzeitig in einen mentalen Ruhe-Modus. Denn die Gedanken entscheiden über unser Befinden. Wer permanent an Urlaub denkt – und das machen die meisten Menschen kurz vor dem Urlaub – der befindet sich bereits mental und emotional in Urlaubsstimmung.

Dem gegenüber steht jedoch die aktuelle Realität namens Arbeitstags-Alltag.

Der Kopf macht also schon schön Urlaub … während der Körper noch sauber ans Büro gefesselt ist.

Und genau diese Diskrepanz führt dann zu Stress und raubt uns auch noch die letzte Arbeits-Motivation.

 

OSTSEEWELLE: Okay. Dann dürfen wir also nicht an den Urlaub denken?!

MENTAL COACH: Ja und nein. Nicht an den Urlaub denken zu wollen, funktioniert eben nicht.

 

OSTSEEWELLE: Wieso? Ich kann mir doch sagen: „Heute denke ich auf Arbeit einfach mal nicht an meinen schönen Urlaub.“

MENTAL COACH: Das können Sie ja gerne einmal probieren. (Grins.) Sie werden bei dem Versuch, oder besser gesagt bei dem eigenen Verbot NICHT an den Urlaub zu denken, unweigerlich an den bevorstehenden oder vergangenen Urlaub denken. Automatisch werden dazu Bilder in Ihrem Kopf entstehen.

Denn unser Gehirn versteht das NICHT nicht und streicht es ganz frech raus. Ein NICHT kann nicht bildlich in unserer Vorstellung präsentiert werden, würden die Neurowissenschaftler sagen. Anders gesagt: An alles das, an das ich NICHT denken will, genau daran denke ich. Das NICHT wird prompt durchgestrichen.
(Mehr dazu und zu mentalen Techniken in meinem Artikel: Mentale Power)

 

OSTSEEWELLE: Das klingt logisch. Doch wenn wir nicht an den Urlaub denken dürfen und auch NICHT nicht an den Urlaub denken können, was machen wir dann bitteschön?!

MENTAL COACH: Mein Tipp wäre eine Form von motivierender Achtsamkeit – die Körper und Geist wieder an ein und dieselbe Zeitstelle bringt. Nämlich meinen Arbeitsplatz.

Das gelingt uns am besten durch den Fokus auf die Arbeit selbst. Auf jeden Fall ist eine To-Do-Liste sehr hilfreich und mit ihr die Vorbereitung der Arbeitsübergabe an die entsprechenden Kollegen. Wenn es die denn gibt.

Diese Liste liegt – immer klar ersichtlich und übersichtlich – auf meinem Schreibtisch.

Auch hier entsteht ein mentales Bild … allerdings im Arbeitsmodus … und durch das Abhaken der Aufgaben – gibt es die kleinen und motivierenden Erfolgserlebnisse.

 

OSTSEEWELLE: Und so eine To-Do-Liste soll uns wirklich helfen?! (Ein wenig ungläubig)

MENTAL COACH: Mit Sicherheit. Man könnte auch sagen, dass die To-Do-Liste unseren Fokus und damit unsere Gedanken konzentriert und produktiv auf die Arbeit zurück lenkt, bei dem, was schon erledigt ist und dem, was noch zu erledigen ist.

In meiner Sprache entsteht so eine Motivationsfördernde De-Fokussierung (vom Urlaub) durch eine gezielte Fokussierung auf die Arbeit. Ich finde, das ist die Einfachste und zugleich eine kluge Lösung, wie wir unsere Aufmerksamkeit praktisch lenken können.

 

OSTSEEWELLE: Gibt es noch ein paar Dinge, die wir unbedingt beachten sollten?

MENTAL COACH: Ja, da gibt es noch ein, zwei Motivationskiller und Stressproduzenten.

Bitte planen Sie für den letzten Arbeitstag keine wichtigen Termine mehr. Bereiten Sie die Übergabe an den entsprechenden Kollegen gründlich vor und planen Sie ausreichend Zeit hierfür ein. Alles auf den letzten Drücker zu erledigen, das produziert eben unnötig Druck.

Auch wenn es verlockend sein mag, in den Pausen sich Bilder vom Urlaubsort anzusehen oder vor den Kollegen mit dem geplanten Urlaub ein wenig zu prahlen. Die Urlaubsplanung gehört in die Freizeit und damit nach Hause. Und auch hier hilft eine Checkliste …denn eine gute Vorbereitung entlastet unsere Nerven einfach ungemein.
Einer der häufigsten Fehler, auch wenn wir jetzt nicht mehr von der Arbeit sprechen, ist der nahtlose Übergang von der Arbeitswelt in den Urlaub. Bitte planen Sie Ihren Urlaubsstart nicht am letzten Arbeitstag oder gleich am Folgetag. Zwei Tage später, das beweisen wissenschaftliche Studien, ist der beste Abreise Tag. Also „eigentlich“ der dritte freie Tag. Das bedeutet, erst einmal in Ruhe zu Hause ankommen und gemütlich die Sachen packen.

 

OSTSEEWELLE: Nun sind wir ja bekanntlich ein Musiksender. Haben Sie da noch eine Empfehlung für unsere Zuhörer?

MENTAL COACH: Die richtige Musik zum richtigen Zeitpunkt hören, ist äußerst hilfreich. Entscheidend ist, in sich hinein zu hören, was man gerade braucht. Also eine musikalische Harmonie zwischen An- und Entspannung zu finden.

Wer eine einfache Entspannungsmusik für zwischendurch sucht, oder seine Konzentration wieder bündeln möchte, dem empfehle ich natürlich die Musik auf meiner Homepage. >Schluss mit Stress. Einfach 60-Takt-Musik hören.<

Als Gegenstück … quasi zum agilen Aufraffen … wäre dann die Trainingsmusik aus dem Rocky-Film >The eye of the tiger<. Wer da noch tatenlos auf seinem Bürostuhl sitzen kann, der konsultiere bitte seinen Arzt oder Apotheker.

 

Wenn du einen Arbeitskollegen hast, der DAS unbedingt lesen sollte, dann schicke Ihm einfach diesen Block.

Ich wünsche dir einen schönen und entspannten Urlaub.

Dein Coach

Marco

 

Autor: Marco Wegner

Leave A Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert